Eine häufige Situation:
Ein übergewichtiger, 53-jähriger männlicher Raucher kommt mit seiner Frau zu Sprechstunde. Sein Schnarchen habe sich in den letzten sechs Monaten verschlimmert und seine Frau schläft jetzt in einem separaten Raum. Als das Paar vor kurzem in einem Hotel übernachtete, wurde sein Schnarchen sogar von anderen Gästen wahr genommen und bemängelt. Das Ehepaar (insbesondere die Ehefrau) möchte nun wissen, was er gegen das Schnarchen tun kann.
Erste Maßnahme: Die Anamnese
Einfaches Schnarchen ist weit verbreitet (Prävalenz von bis zu 40%). Zunächst sollte die Art des Schnarchens, seine Auswirkungen auf den Patienten und Partner(in), veränderbare Faktoren und das Vorhandensein von Merkmalen, die auf eine obstruktiven Schlafapnoe hinweisen, beurteilt werden.
Weitere Symptome sind nicht erholsamer Schlaf, häufiges nächtliches Aufsuchen der Toilette, morgendliche Kopfschmerzen, Konzentrationsschwäche oder Autounfälle, die auf Schläfrigkeit zurückzuführen sind.
Zweiter Schritt: Die Untersuchung
Die Therapieoptionen
Verhaltens- und Lebensstiländerung
Erste Schriotte können Gewichtsreduktion und das Aufhören von Rauchen darstellen (Rauchen verschlimmert deutlich das Schnarchen). Auf die Einnahme von Beruhigungsmitteln sollte soweit möglich verzichtet werden, das Alkoholkonsum sollte einige Stunden vor dem Schlaf reduziert werden. Bestimmte Kissen oder Reduktion der Körperlage, in der das Schnarchen entsteht, sollten hinzugezogen werden.
Mögliche medizinische Interventionen
Eine Nasenatmungsbehinderung kann initial mit steroidhaltigen Nasensprays behandelt werden. Wenn sich dies als nicht hilfreich erweist, sollte der Hals-Nasen-Ohrenarzt alternative therapeutische Möglichkeiten diskutieren. Andere mögliche chirurgische Verfahren sind die Uvulopalatopharyngoplastik (UPPP) und die Radiofrequenzversteifung des weichen Gaumens sowie die Entfernung/Redktion der Gaumenmandeln. Diese erfordern eine fachärztliche Beratung. Jedoch ist der Langzeiterfolg nicht immer dem oft hervorragenden Ausgangsergebnis entsprechend.
Weitere Beurteilung
Schilddrüsenfunktionstestung sollte in Betracht gezogen werden. Wenn der Verdacht eines obstruktiven Schlafapnoe Syndroms vorliegt, muss eine Schlaflaboruntersuchung zur nächtlichen Beurteilung und möglichen Behandlungsnotwendigkeit in Betracht gezogen werden. Wenn das Gebiss die Ursache darstellt, kann eine Unterkiefer-Vorschubvorrichtung das Schnarchen und die leichter obstruktiver Schlafapnoe verbessern.