Es wird vermutet, dass eine chronische intermittierende nächtliche Hypoxämie die Ursache für die kognitiven Defizite bei Patienten mit OSA zu sein scheint, da der Schweregrad der Hypoxämie signifikant mit den beobachteten kognitiven Defiziten korreliert.
In einer anderen Studie wurde ein Zusammenhang zwischen nächtlicher Hypoxämie und globalem kognitiven Abbau über einen Follow-up von mehr als 3 Jahren gefunden. Außerdem zeigte sich in einer Kohortenstudie in der OSA Gruppe bei Studienbeginn im Vergleich zur Kontrollgruppe einen signifikant niedriger Mini-Mental State Examination (MMSE). Der Schweregrad der OSA war invers mit dem Montreal Cognitive Assessment (MoCA)-Score korrelierend. Allerdings war das Risiko für die Entwicklung einer leichten kognitiven Beeinträchtigung (MCI) oder Demenz jedoch nur mit entweder einem erhöhten Sauerstoffentsättigungsindex oder einem hohen Anteil der Schlafdauer mit Apnoe/Hypopnoe erkennbar. Weder die Schlaffragmentierung noch die Schlafdauer wurden zeigten ein Risiko für die Entwicklung von MCI oder Demenz.
Zusammenfassend kann man folgern, dass Patienten mit OSA eine höhere Wahrscheinlichkeit haben, kognitive Beeinträchtigungen zu entwickeln. Eine minimale Therapiedauer von 4 Wochen ist erforderlich, wenn die CPAP-Therapie zur Behandlung von Patienten mit OSA wegen der damit verbundenen kognitiven Beeinträchtigungen oder Defizite herangezogen wird. Der zugrundeliegende Mechanismus für die kognitiven Beeinträchtigungen bei Patienten mit OSA sollte weiter untersucht werden, um eine spezifischere therapeutische Behandlung entwickeln zu können. Es ist auch wichtig, dass Ärzte ihre Patienten über die Vorteile der CPAP-Therapie und ihr vorbeugender Effekt gegen eine kognitive Störung aufklären . Patienten, die Anzeichen von kognitiven Defiziten aufweisen würden von einem Screening-Schlaftest sehr profitieren.